Auszeichnung mit dem Bürgerenergiepreis Oberfranken für Energieprojekt

Ein Projektteam der Mechatronik-Techniker des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Bamberg unter Leitung von OStR Markus Grill hat ein Verfahren zur Speicherung von Kohlenstoff entwickelt.

Am Dienstag (5. Oktober) sind die angehenden Technikerinnen und Techniker dafür mit dem Bürgerenergiepreis Oberfranken ausgezeichnet worden, der jährlich von der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) in Kooperation mit der Regierung von Oberfranken vergeben wird.

Die Schule teilt sich den Preis mit Familie Kawohl aus Hiltpoltstein (Landkreis Forchheim), dem TSV Windheim (Landkreis Kronach) und dem Martinsreuther Dorfverein und FC Martinsreuth (Landkreis Hof).

Bei der Preisübergabe erklärte Markus Leczycki, Leiter des Kommunalmanagements der Bayernwerk Netz GmbH, „das Projekt hat Vorbildcharakter und nimmt eine ganz wichtige Rolle ein – es animiert andere dazu, einen Beitrag zum Klimaschutz und zum Gelingen der Energiewende zu leisten“. Regierungsvizepräsident Thomas Engel hob das Engagement der Schülerinnen und Schüler hervor: „Dieses Projekt zeigt uns, wie junge Menschen einen wichtigen Beitrag für Klimaschutz und Energiewende leisten können. Mit dem Bürgerenergiepreis ehren wir dieses Engagement“.

Das Projektteam

Bei der Preisverleihung konnte Schulleiter OStD Christian Käser auch den Landrat des Landkreises Bamberg, Johann Kalb und den 3. Bamberger Bürgermeister Wolfgang Metzner begrüßen, die sich über das Projekt informierten und den Preisträgern gratulierten. In ihren Grußworten  verwiesen die Gäste auf die Bedeutung kreativer, junger Köpfe bei der Bewältigung der Klimakrise und die Bedeutung von Energieeffizienz, Energieeinsparung und erneuerbaren Energiequellen.  Landrat Johann Kalb unterstrich die Bedeutung des Klimaschutzes für den Umweltschutz und zeigte sich stolz auf die Leistungsfähigkeit der Schulen der Beruflichen Bildung im Landkreis.

Die Gäste des SBSZ informieren sich über das Projekt

Ein genialer Kreislauf
Die Erkenntnis, dass es wichtig für die künftige Lebensqualität ist, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen, hatten die Schülerinnen und Schüler bereits vor einigen Jahren. Jetzt haben angehende Technikerinnen und Techniker gemeinsam mit ihrem Lehrer Markus Grill ein Verfahren zur Speicherung von Kohlenstoff entwickelt. Kern des Verfahrens ist ein selbst konstruierter Pyrolyseofen, in dem aus Grobhackschnitzeln Bioholzkohle produziert wird. Bei dieser Verschwelung wird mehr Kohlenstoff in der Kohle gebunden als bei gewöhnlicher Verbrennung. Der so entstandenen Holzkohle wird Humus beigemischt, es entsteht eine fruchtbare Schwarzerde, auch Terra Preta genannt. Die Holzkohle hat eine poröse Struktur und verfügt dadurch über eine große Oberfläche. Hier können sich Mikroorganismen ansiedeln sowie Wasser und Nährstoffe gebunden werden. Das macht die Erde einerseits so wertvoll für die Pflanzen, zum anderen bleibt auf diese Weise der Kohlenstoff lange im Boden und ist somit der Atmosphäre entzogen. Den praktischen Einfluss der Erde auf Pflanzenwachstum und die Wiederfreisetzung des Kohlenstoffes wollen die Jugendlichen schon bald in einem so genannten „SmartGreenHouse“ untersuchen.

v.l.n.r.: Markus Leczycki (Bayernwerk), Landrat Johann Kalb, 3. Bürgermeister Bambergs Wolfgang Metzner, OStR Markus Grill (SBSZ-Bamberg)
Von links nach rechts: vordere Reihe: Schüler des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums (SBSZ): Robert Schmitt, Stefan Brehm, Marcel Heilmann. Hintere Reihe: Markus Leczycki (Leiter Kommunalmanagement Bayernwerk Netz GmbH), Markus Grill (Lehrer und Projektleiter SBSZ), Regierungsvizepräsident Thomas Engel, Christian Käser (Schulleiter SBSZ), 3. Bürgermeister der Stadt Bamberg, Wolfgang Metzner, Landrat Johann Kalb (Landkreis Bamberg)