„Pimp up my“ Pausenhof – neue Beete für unsere Schule

Pflegearbeiten am Gemüsebeet bei leichtem Regen.

Angehende Gärtnerinnen und Gärtner aller Bereiche sollen auch in der Schule die Möglichkeit bekommen, in die Praxis zu gehen. In diesem Sinne durften die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse in diesem Jahr gruppenweise Hochbeete und ein Staudenbeet nicht nur bepflanzen, sondern ebenfalls planen.

Staudenbeet der Landschaftsgärtner
Unser Fokus lag darauf, ein bienenfreundliches Beet zu gestalten, welches auch mit seiner bunten Blütenpracht ins Auge sticht. Damit uns dies gelingt, beschränkten wir unsere Bepflanzung ausschließlich auf Sträucher und Stauden. Wir verwendeten Mohn, Lavendel und Sonnenhut, welche eine bedeutende Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten sind. Ebenso pflanzten wir Blutgras – einen besonderen Blickfang.

Staudenbeet der Landschaftsgärtner Mohn, Lavendel und Sonnenhut.
Staudenbeet der Landschaftsgärtner frisch nach der Pflanzung – mit Mohn, Lavendel und Sonnenhut.

Staudenbeet mit Schwerpunkt „Duftpflanzen“
Wir entschieden uns als Gruppe (drei Staudengärtner und eine Obstbäuerin) dazu, das ebenerdige Beet mit Stauden, deren Blüten oder Blätter duften, anzulegen. Bei 1,76m2 benötigten wir zwölf Stauden. Die Myrthen-Aster der Sorte `Hug` verströmt während der Blüte einen süßlichen Duft nach Vanille. Diese planten wir aufgrund ihrer Höhe in den Hintergrund. Ebenso verhielt es sich mit dem Mädesüß (Filipendula ulmaria), dessen Blüten nach Bittermandel riechen, sowie mit dem Wald-Phlox der Sorte `Clouds of Perfume`, welcher seinen Wohlgeruch bereits im Namen trägt. Für den Vordergrund wählten wir halbhohe und niedrige Stauden, wie Zitronen-Thymian oder Rosen-Monarde. Nach einer abschließenden Reflektion und Beobachtung des Beetes hat sich insbesondere das Mädesüß aufgrund seiner geringen Trockenheitstoleranz als unpassend erwiesen. Anders hingegen verhielt es sich mit der Monarde, die die Trockenheit augenscheinlich äußerst gut verträgt.

Staudenbeet.
Das Beet der Staudengärtner und Obstbäuerin.

Ökologischer Naschgarten
Bei der Gestaltung unseres Hochbeetes entschieden wir uns für das Konzept eines ökologischen Naschgartens, an dem sich Menschen wie Insekten gleichermaßen erfreuen können.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, sich das Pausenbrot durch frisches Gemüse, Kräuter oder Blüten noch leckerer und gesünder schmecken zu lassen. Denn jede Pflanze, die in unserem Hochbeet wächst, hat einen essbaren Teil: Erdbeere (Frucht), Kapuzinerkresse (Blüte & Blatt), Rucola (Blatt & Blüte), Petersilie (Blatt), Basilikum (Blatt), Gurke (Frucht), Dill (Blatt), Schnittlauch (Blatt), Tomate (Frucht), Tagetes (Blüte), Ringelblume (Blüte), Cosmea (Blüte).

Buntes Beet mit Blumen und Gemüse.
Ein buntes Naschbeet – bitte zugreifen.

Zusätzlich stellen Ringelblume, Cosmea, Tagetes und Dill durch Blüte, Nektar und Pollen eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar. Darüber hinaus bieten ihnen das Totholz in der Mitte des Beetes, Insektenhotels in Form von umgestülpten Tontöpfen sowie das Mulchmaterial Lebensraum und Unterschlupfmöglichkeiten.
Das Mulchen, also die Bedeckung unbepflanzter Fläche mit organischem Material, sorgt dafür, die Feuchtigkeit nach dem Regen oder Gießen im Boden zu halten. Als Mulchmaterial verwendeten wir Heu, Holzhäcksel und Schafwolle. Durch die immer wärmer werdenden Sommer trocknet der Boden viel schneller aus. Mit dem Mulch als Schutzschicht vor schwankenden Temperaturen und Verdunstung halten wir etwas dagegen. So hat auch das Bodenleben genügend Wasser, um sich gut zu entwickeln. Wenn ein aktives Bodenleben existiert, geht es auch den Pflanzen gut!
Bei der Bepflanzung achteten wir auf eine möglichst sinnvolle Nutzung der begrenzten Anbaufläche, freundliche Pflanzennachbarschaften (Beetpartner) und Standortansprüche (Sonne & Schatten).
Die Gurke und Kapuzinerkresse pflanzten wir als hängendes Element an den vorderen und seitlichen Rand des Hochbeetes. Sie können an den Hochbeetwänden entlang abwärts wachsen und sehen dabei noch hübsch aus. Pflanzen, die sich zumindest über etwas Halbschatten freuen, sind im hinteren Teil im Schutz der Hecke angesiedelt.
Folgende Pflanzen gedeihen in enger Nachbarschaft besonders gut und wurden deshalb als Beetpartner nebeneinander gepflanzt: Gurke & Dill – Tomaten & Basilikum & Petersilie & Rucola & Ringelblume – Erdbeeren & Schnittlauch. Durch diese Kombinationen in einer sogenannten Mischkultur beeinflussen sich die Pflanzen im Wuchs und durch den Schutz vor Schädlingen und Krankheiten gegenseitig positiv. Damit unseren Pflanzen im Hochbeet mit einer begrenzten Menge an Substrat auch zukünftig genug Nährstoffe zur Verfügung stehen, haben wir sie mit biologischen Düngemitteln, wie Haarmehlpellets und Hornspänen, versorgt.

Wie toll die Beete aussehen, wie viele Insekten angelockt werden und wie gut ein kleiner grüner Snack schmeckt, davon kann sich mittlerweile jeder gerne selbst überzeugen.

Text: Hannah Herrmann, Sabine Pongratz, Florian Walter, AFB10
Bilder: Florian Walter, AFB10 und OStR Thomas Weidner