Neben den branchenüblichen Gestaltungsarbeiten und berufsbezogenen theoretischen Lerninhalten aus der Floristik, ist ein Blick über den Tellerrand immer sinnvoll.
Deshalb starteten die Floristinnen der Klasse AFB10, am 2.Mai 2024, in einen Ausflugstag, der dieses Mal sehr „gärtnerisch angehaucht“ sein würde. Der Wunsch entstand im Pflanzenkundeunterricht – wir wollten sehen, woher ein Teil der von uns verarbeiteten Dekorationsmaterialien kommt und wie vor unserer Haustüre Produktionsgartenbau und Handel in Bamberg funktionieren.
Der Start war bei Fleurametz – im Blumengroßmarkt in der Kärntenstraße. Hier kaufen die Bamberger Blumengeschäfte und auch die Gärtnereien frische Blumen und Bindegrün zu. Wir konnten hier die Qualitäten der Schnitterzeugnisse beurteilen und anschließend im Zubehörhandel Krapp auch Einblicke in die Preisgestaltung und Kalkulation gewinnen.
Das nächste Ziel war die Gärtnerei Strobler – der größte Produzent von Stauden in Bayern. Eindrucksvoll war zu sehen, wie unsere Berufskolleginnen und –kollegen auf den großen Freiflächen Aufträge kommissionierten und „den Endverbraucher“ berieten. Gerade liegen sehr arbeitsintensive Wochen hinter den Gärtnerinnen und Gärtnern. Von Februar/März bis Mai ist Hauptsaison in Staudenbetrieben, wie Betriebsleiter Stefan Mühlich berichten konnte.
Einblick in den Onlinehandel
Besonders ´geflasht´ wurden wir dann im sanierten Holzanbau der Gärtnerei. Dort lief der online-Versand auf Hochtouren und 5 Mitarbeiterinnen packten gerade bestellte Ware ein. Lebende Pflanzen in Kartons, die dann mit DHL versendet werden – eine Herausforderung, die auch Floristinnen bewusst ist, weil die Transportzeit möglichst kurz sein muss und die Erwartungen der Kunden an Qualität und Sortenreinheit hoch sind.
In unmittelbarer Nachbarschaft liegt der größte Gemüsebaubetrieb in der Bamberger Region – der Betrieb Eichfelder. Trotz starker Arbeitsbelastung auf den 32ha Freiflächen des Betriebes, nahm sich der Juniorchef Sebastian Eichfelder die Zeit, uns durch den Stammbetrieb zu führen. Eine automatisierte Verpackungsstrecke für Gemüse, haushohe Kühlanlagen, ein riesiger Maschinenpark und hunderte Kisten voll mit Salat- und Kohljungpflanzen, welche im Freien noch auf die Pflanzung warteten, wurden von uns besichtigt.
Eigener Hofladen
Im eigenen Hofladen konnten wir auch noch Warenpräsentationen und Preisauszeichnungen, Dinge die auch Floristinnen in der Ausbildung lernen, mit Frau Eichfelder erläutern.
Dieser Donnerstagvormittag lieferte viel Neues, besonders aber auch einen Einblick in die regionale Pflanzenproduktion und –vermarktung. Ein besonderer Dank geht an die Betriebe, die wir besuchen durften und Danke für die Zeit, die sie sich für unsere Fragen genommen haben – wir kommen gerne wieder!
Text und Bild André Wujanz, FOL