Jambo! SBSZ goes Africa

Am 21. Oktober 2021 fand am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum in Bamberg die Kick-off-Veranstaltung einer ganz besonderen Schulpartnerschaft statt. Im Rahmen einer „Kenyan-German Cooperation for Youth Employment“ werden im Zeitraum von November 2021 bis August 2022 das Kiambu Institute of Science and Technology (KIST) in Nairobi, das Staatliche Berufliche Schulzentrum Bamberg, das Berufliche Schulzentrum Schwandorf und die TÜV Rheinland AG zusammenarbeiten.

Die Entstehung der Zusammenarbeit beruht auf einem Staatsbesuch unseres Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im Februar vergangenen Jahres in der Republik Kenia. Nach ersten Gesprächen mit dem kenianischen Staatspräsidenten Uhuru Kenyatta besuchte der Bundespräsident das Kiambu Institute of Science and Technology, wo auch die Grundsteinlegung für ein Exzellenzzentrum berufliche Bildung erfolgte – der Grundstein für unsere heute gestartete Kooperation.

Quelle: https://www.the-star.co.ke/news/2020-02-25-presidents-uhuru-steinmeier-launch-sh43bn-youth-training-programme/
Quelle: https://twitter.com/StateHouseKenya/status/1232226708167766018/photo/4

Aus diesem Anlass besuchten uns am 21. Oktober Frau Staatsministerin Huml, Herr Bürgermeister Glüsenkamp, Herr Winkler (Ausbildungsleiter Robert Bosch GmbH), Herr Zahn (Zweckverband), Herr Scharf (Verband der Gewerbefachlehrer und Fachschullehrer Bezirk Oberfranken) und ein Team des Beruflichen Schulzentrums Schwandorf mit ihrem Schulleiter OStD Dr. Josef Most am SBSZ, um zusammen mit OStD Christian Käser und seinem Bamberger Team den Projektstart gemeinsam zu begehen.

Herr Käser begrüßte als Hausherr alle Gäste mit einem herzlichen „Jambo“ (Hallo) auf Swahili, so wie es traditionell in Kenia üblich ist. Er freue sich auf die Zusammenarbeit und bedankte sich für das große Interesse der Politik.

In ihrem Grußwort betonte Frau Staatsministerin Huml die Bedeutung des Projektes, insbesondere durch die weitreichenden positiven Entwicklungsmöglichkeiten, welche durch den Transport unseres dualen Ausbildungssystems nach Afrika entstehen und bezeichnete die Kooperation als nachahmenswert. „Bildung ist Voraussetzung für Arbeit und Lebensunterhalt“, so Huml und auch deswegen ist der Freistaat Bayern mit einem Büro in Addis Abeba (Äthiopien) vertreten, um Anlaufpunkt und Drehscheibe für die bayerischen Kontakte in ganz Afrika zu sein, so die bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales. Sie bedankte sich bei allen Projektteilnehmern, insbesondere auch bei den Betrieben, und verwies auf die große Bedeutung einer Hilfe vor Ort, denn die Unterstützung von Afrika ist auch gut für uns, so Huml. [Hinweis: Sie können einen Ausschnitt der Rede hier anhören]

Auch der 2. Bürgermeister Bambergs Herr Glüsenkamp knüpfte an das Grußwort von Frau Huml an und bezeichnete die geplante Zusammenarbeit als Win-win-Situation sowohl für Afrika als auch für den Freistaat. Herr Glüsenkamp verknüpfte das bevorstehende Projekt eng mit dem globalen Thema der Bekämpfung von Fluchtursachen. Dies begründete er damit, dass durch das Engagement der Projektpartner für die einheimische Bevölkerung eine Motivation entstehen kann, in der Heimat zu bleiben. Herr Glüsenkamp betonte mehrmals wie wichtig derartige Projekte entsprechend auch für die Umsetzung solcher Ziele sind und bedankte sich ebenfalls ausdrücklich bei allen beteiligten Lehrkräften und Projektpartnern.

Herr Dr. Most bringt durch seine zehnjährige Auslandserfahrung in Ostafrika zur Entwicklung der beruflichen Bildung eine ganz besondere Expertise mit in das Projekt und stimmte die Projektteilnehmer bereits darauf ein, sich auf kulturelle Unterschiede einzustellen. Zu den Industriebetrieben vor Ort zählen unter anderem Unternehmen wie

    • Robert Bosch East Africa ltd.
    • Bosch Rexroth
    • Krones East Africa
    • Coca Cola
    • VW South Africa (DT DOBIE)
    • Toyota Kenya und
    • Isuzu East Africa.

Dementsprechend wird sowohl das Staatliche Berufliche Schulzentrum Bamberg als auch das Berufliche Schulzentrum Schwandorf den engen Austausch mit Niederlassungen einiger dieser Unternehmen in Deutschland aber auch vor Ort in Kenia suchen, um zu erarbeiten, welche Anforderungen seitens der Industriebetriebe an die Auszubildenden gestellt werden. Dies soll die spätere Evaluierung der schulischen Situation und die konzeptionelle Unterstützung und Weiterentwicklung vor Ort verbessern. Wissenschaftliche Unterstützung erhält das Konsortium durch Herrn Prof. Dr. Gerholz und seinen Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der für die Kick-off-Veranstaltung ein Grußwort per Videobotschaft übersandte.  

Im Anschluss an den Auftakt erfolgte ein Rundgang der Veranstaltungsteilnehmer über das Gelände des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Bamberg, wodurch Herr Glüsenkamp die Gelegenheit hatte, das SBSZ näher kennenzulernen.

Wir bedanken uns im Namen des gesamten Teams des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Bamberg bei allen Teilnehmern der Kick-off-Veranstaltung und freuen uns auf die Zusammenarbeit, die Aufgaben und Herausforderungen, die vor uns liegen und sind sehr gespannt, was uns in Nairobi erwartet.

Bericht von Thomas Russ