„Das sollte jeder einmal mitgemacht haben!“ und „Ich habe immer noch regelmäßig Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen aus meinem Flow.“ – so äußerten sich die Teilnehmenden. Als „Flow“ bezeichnen wir den Aufenthalt einer Gruppe junger Menschen im europäischen Ausland.
Knapp 60 Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Bamberg und der Staatlichen Berufsschule III Business School haben in den letzten drei Jahren über das von der EU geförderte Programm Erasmus+ an einem dieser Flows teilgenommen. Nun war es nach Corona bedingten Einschränkungen endlich wieder möglich den Teilnehmenden in einer offiziellen Feierstunde ihre Europässe Mobilität zu überreichen.
Nach Grußworten der Schulleiter der beiden Schulen Herrn OStD Christian Käser und Herrn OStD Pankraz Männlein sprachen auch Frau Staatsministerin Melanie Huml und Herr Bruno Kellner als Stellvertreter des Landrates zu den Schülerinnen und Schülern. Dabei hoben sie besonders hervor, wie wichtig es für junge Menschen sei, ihre europäischen Nachbarn kennen und schätzen zu lernen. Dies sei ein sicherer Grundstein, um Konflikte – wie sie derzeit zwischen der Ukraine und Russland herrschten – von vorneherein zu vermeiden. Frau Staatsministerin Melanie Huml rief die jungen Leute dazu auf, Werbung in ihrem Bekanntenkreis für derartige Austauschprogramme zu machen.
Die Teilnehmenden berichteten im Anschluss von ihren Erfahrungen bei Aufenthalten in Spanien, Finnland, Tschechien, Dänemark und Norwegen. Hier arbeiteten sie in ihrem Beruf in Praktikumsbetrieben und lernten die Arbeitswelt des Ziellandes kennen. Aber auch in ihrer Freizeit erlebten sie viel Spannendes und teilweise Kurioses: Auf der Jagd nach Nordlichtern in Finnland übernachteten einige in einem zugegebenermaßen sehr günstigen „Hotel“, dem man allerdings seine Vergangenheit als psychiatrische Klinik wohl noch deutlich anmerken konnte.
Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein standen die Gäste der Feierstunde gestärkt vom Buffet noch lange bei angenehmen Temperaturen im Innenhof des SBSZ zusammen und führten gute Gespräche. Unter den Gästen befanden sich auch Vertreter der Betriebe, welche ihren Auszubildenden den Auslandsaufenthalt überhaupt erst ermöglicht hatten, sowie Vertreter von Betrieben, die ihrerseits Praktikanten aus dem europäischen Ausland aufgenommen hatten.
Diese „Flows“ werden am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Bamberg übrigens zweimal pro Jahr angeboten. Bewerben können sich Auszubildende aus allen Berufsrichtungen die mindestens 18 Jahre alt sind und sich mindestens im 2. Jahr ihrer Ausbildung befinden. Informationen dazu gibt es immer über die Digitalen Schwarzen Bretter im Schulhaus, die Homepage des SBSZ oder die Erasmusverantwortlichen.
Bericht von Jörg Schneider