Am Mittwoch, den 20.07.2022, war die Metallbau-Klasse MMB11A zu Besuch bei der Feuerverzinkerei Wiegel in Breitengüßbach. Dort konnten sich die angehenden Metallbauer über das Feuerverzinken persönlich erkundigen und haben vor Ort eine Führung durch die Mitarbeiter Herrn Beck und Herrn Schug erhalten.
Zink wirkt als Korrosionsschutz für Stahl. Dabei opfert sich das Zink auf und geht mit dem Luftsauerstoff eine Verbindung ein, bevor dieser eine korrosive Verbindung mit dem Stahl eingeht. Um das Zink auf den Stahl im industriellen Maßstab zu bekommen, benötigt man den Prozess des Feuerverzinkens. Zunächst werden die Bauteile in einem Laugenbad entfettet, um sie anschließend in der Beize (Salzsäurebad) von den restlichen Verunreinigungen zu befreien. Bevor die Bauteile in das 450°C heiße Zinkbad getaucht werden, müssen sie von der Salzsäure befreit werden und werden in ein Flussmittel getaucht. Es ist wichtig, dass die angelieferten Bauteile keine Lufteinschlüsse haben, da es sonst zu Explosionen beim Eintauchen ins Zinkbad kommen kann. Je nach Kundenwunsch werden die verzinkten Bauteile noch mit einer Kunststoffschicht überzogen, damit die Bauteile möglichst lange den typischen metallischen Zinkglanz beibehalten.
Die Schichtdicke des Zinküberzugs beträgt zwischen 50µm und 300µm. In der Region Bayern geht man davon aus, dass durchschnittlich 1µm Zinküberzug pro Jahr Abtrag durch Korrosion stattfindet. Dementsprechend lässt sich die Dauer des Korrosionsschutzes bestimmen.
FunFact: Um das Zinkbad von der Aschenschlacke zu befreien, wird Stickstoff in das Bad eingebracht. Den gleichen Effekt erhält man allerdings auch, wenn man einen Sack Kartoffeln durch das Bad zieht (siehe Bild)
Die Schüler der Klasse MMB11A bedanken sich, zusammen mit der Lehrkraft Herrn Seidel, bei der Firma Wiegel für die sehr interessante und lehrreiche Führung durch den Betrieb. Im Besonderen bedankt sich die Klasse bei Herrn Beck und Herrn Schug.