Besuch bei der „Solawi“

Rundgang

„Sola… was? Richtig! SOLAWI – solidarische Landwirtschaft – ist eine moderne Wirtschaftsform für den Anbau von hauptsächlich Gemüse. Alle Ernteerzeugnisse werden unter den Teilnehmern gerecht aufgeteilt. Klingt spannend… .
Das wollten wir, die Abschlussklasse der Gärtnerinnen und Gärtner, uns genauer anschauen und waren deshalb am 12. Juni 2023 in Bambergs Südflur unterwegs.
Simon Moser, ein gelernter Gemüsegärtner, der seine Berufsschulzeit auch in der Ohmstraße absolvierte, führte uns durch den interessanten Nachmittag.

Am Anfang gab es einleitende Informationen – bei über 30°C zum Glück im Schatten.

Am einzigen schattigen Plätzchen, in einem selbstgebauten Holzunterstand, ging´s los. Wir erfuhren viel über die alternative Wirtschaftsform Solawi und über die Unterschiede zu den gewohnten Vermarktungen im Supermarkt. Drei Gärtnerinnen und Gärtner haben hier einen festen Arbeitsplatz gefunden und „leben“ diese Form des Anbaus und des Absatzes.
Wir konnten den gerade frisch geernteten Kohlrabi, die Möhren, Lauchzwiebeln und Radieschen begutachten, die zur Abholung durch die Teilnehmer bereitgestellt waren. Neben Frische, wird vor allem auf Regionalität, gesunde Ernährung, keine Lebensmittelverschwendung und auf Verständnis für die Situation der Gärtnerinnen und Gärtner Wert gelegt. Enger Kontakt besteht zu den anderen Bamberger Gärtnern, die in langer Tradition Gemüseanbau betreiben. Die Solawi soll eine Bereicherung und keine Konkurrenz sein. Zurzeit wird auf etwa 1,3ha für 160 Personen Gemüse produziert.

Rundgang
Beim Rundgang über das Gelände.

Bei unserem Rundgang über die Anbauflächen und Foliengewächshäuser konnten wir viele fachliche Fragen zu Düngern, Bodenbearbeitung und speziellen Kulturen besprechen. Es war interessant, welche Unterschiede zu unseren Ausbildungsinhalten in Theorie und Praxis bestehen. Aber auch Gemeinsamkeiten wurden entdeckt. Hier wie dort kämpfen die Gärtnerinnen und Gärtner mit der Trockenheit und Hitze, die nicht nur die Arbeit im Feld ziemlich anstrengend machen. Es gab viele anerkennende Worte zu den Qualitäten des produzierten Gemüses und vielleicht ist die eine oder der andere nachdenklich geworden und findet für sich den Weg in die Solawi?
Wir möchten uns sehr für die interessante und kurzweilige Führung bedanken und wünschen weiterhin alles Gute und eine hervorragende Gemüseernte.

Text und Bilder: André Wujanz, FOL