An drei Terminen gastierte das Bamberger „Theater im Gärtnerviertel“ bei uns an der Schule. Die Aula wurde dazu mit Bühne und Theateratmosphäre ausgestattet.
Heuer gaben die Bamberger Schauspieler ein hochbrisantes Stück zu ihrem Besten: Sie gastierten mit dem Stück „Weißes Mäuschen warme Pistole“, das eindrucksvoll und beklemmend die NSU-Morde thematisierte. Die Elemente des epischen Theaters waren allgegenwärtig und versetzten die Schüler in eine ungewohnte Stimmung, die sie hinterher als „Fremdschämen“ rückmeldeten: es wurde eine gesellschaftliche Grundeinstellung, bei der moralisch abgestumpfte Bürger sich auch bei Nachrichten in einer „Kino-Stimmung“ wähnen ebenso deutlich, wie auch die distanzierten Stellungnahmen Tschäpes lächerlich wirkten und durch die gute Ordnung, die Tschäpe in ihrer Wohnung hielt, wieder wettgemacht wurden: Sind ordentliche Gardinen nicht überhaupt das Wichtigste? Oder wäre Menschlichkeit womöglich noch wichtiger?
Unser Dank gilt neben dem Theater im Gärtnerviertel für die beeindruckende schauspielerische Leistung auch dem Kulturamt der Stadt Bamberg, das den Theaterbesuch von insgesamt 851 Schülern durch einen Zuschuss vereinfachte.
Julian K a l t
Studienrat
Komiss. Fachbetreuer Deutsch
Stimmungsbilder aus der Vorstellung
